(x) [Durgarnkuld|Hafen] Der Teufel geht...fliegt um

Started by Algarond, 10. Mai 2011, 13:22:56

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Algarond

Angezogen von dem Bersten und Splittern des Dachgebälks vom Sturmkindhaus eilte Kelrath, der gerade unterwegs vom Heller in seine Wohnung war, geradewegs auf die Quelle des Lärms zu und folgte dabei wohl auch den anderen Hafenleuten, die sich ansehen wollten was da so los war. Unterwegs griff er mit seinem Geiste noch schnell ins Schattengewebe, während er ein getrocknetes Ghulauge aß, um im Dunkeln sehen zu können.

Erblickte er den Unhold ebenfalls am nächtlichen Himmel? Wenn ja, erkannte Kelrath Lanar klar und deutlich?
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Durgarnkuld

Das Wesen zog eine gewisser Finsternis mit sich, doch konnte Kelrath nachdem er seinen nächtlichen Snack verspeist hatte, in der Tat Lanar klar und deutlich erkennen, wie er zuerst recht geborgen und etwas lädiert wirkend, in den Armen seines Dieners lag und dann daraufhin auf die Schulter gesetzt wurde. Der Teufel strahlte unglaublich viel Macht aus, welche die normale Bevölkerung schon bei dem Anblick vor Angst auf die Knie sinken ließ, war es ein Übel, welches älter war, als das Meiste in Seldaria. Kelrath kannte jene Wesen gewiss in groben Zügen etwas besser.
Der Teufel selbst war sehr groß, hatte ledrige Schwingen, von denen Dunkel ausging, sowie zwei dicke, große Beine mit drei klauenbewehrten Füßen. Von seinen lodernden Nüstern ging Feuer und Schwefel aus, während ein wenig säurehaltiger Geifer wohl auf dem Flug herunter spritzte. Kelrath vermochte wohl, als das Unhold gen der Mauer flog und jene mit einer schwarzen Kugel, die er recht beiläufig scheinbar gen der Mauer warf, zersprengte, genauer auszumachen, dass das Wesen viel Energie Baators in jenen Angriff gesammelt hatte, komprimiert in jener Kugel und das sehr schnell und ohne Mühe. Es war zweifelsohne ein Teufel von hohem Format, wie ihn nur sehr mächtige Beschwörer überhaupt hatten binden können.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und so verfolgte der den Auftritt des teuflischen Gespanns weiter und nickte dann sachte - Lanar im Stillen Respekt zollend, falls er denn wirklich dahinter steckte. Sicher konnte man sich da aber nicht sein, wusste er als Diener Shars doch nur zu gut, wie man das Auge täuschen und den Geist manipulieren konnte. Auf jeden Fall machte er sich nun auf den Heimweg, er besass eine Schrift, die ihm vielleicht weiter helfen konnte.

Dort angekommen entzündete er die kleine Talgkerze auf dem Tisch und ging an eine seiner beiden Truhen. Dort entfernte er eine Seitenwand und griff in den extradimensionalen Raum, indem er einige Dinge aufbewahrte und zog nach einigem Kramen ein buntes Buch hervor. Dieses trug in goldenen Lettern den Titel "Kordy Schlampfmann's Sammelsurium der Flugunholde" auf dem grün-roten Einband.

Kelrath hielt diesen Kordy Schlampfmann zwar für einen ausgesprochenen Idioten, war sein Schreibstil doch eher dafür geeignet bei der wöchentlichen Lesestunde die Insassen einer Geistesheilanstalt glücklich zu machen, doch hatte dieser Kerl, der sich selbst einen mächtigen Hexenmeister nannte, doch ein grandioses Talent dafür, das Gesehene in Form von Zeichnungen auf Pergament zu bringen. Wie auch immer er dazu gekommen war, solche Wesen überhaupt zu Gesicht zu bekommen.

So begann er also zu blättern und hoffte, dass er in dieser Schrift fündig wurde, wenn nicht griff er auf Plan B zurück, auch wenn er das nicht wirklich wollte.
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Und so blätterte Kelrath umher, weiter und weiter. Es war gewiss interessant, was für Wesenheiten der eigensinnige Kordy gezeichnet hatte, aber er fand lange nichts.
Bis er schließlich, recht gen Ende des Werkes, eine Zeichnung fand, welche dem Teufel, der herumgeflattert war, doch sehr ähnelte. Kelrath konnte nicht direkt sagen was es war, aber irgendetwas unterschied ihn dennoch von dem Gesellen, den er in Aktion gesehen hatte. Es lag einem förmlich auf der Zunge, konnte man es aber nicht im ersten Moment wirklich greifen. Aber es sah zumindest wie ein lohnender Hinweis aus.
Sofern der gute Kordy ein wenig Buch darüber geführt hatte, stand wohl auch der Name, mit dem sich der Teufel vorstellte, anbei. Bashomther. Die Klassifizierung war wohl nur sehr provisorisch gelungen, wusste wohl selbst der Verfasser nicht so richtig auf welcher Stufe von Macht sich das Wesen bewegte. Was bedeuten mochte, dass er ein recht unbedeutender, mittlerer Teufel war. Oder einer, der schlicht sonst nie beschworen wurde, weil es keiner überlebte. Aber irgendetwas kam Kelrath dennoch nicht so ganz stimmig vor dabei. Als wäre es ein Detail, das bisher fehlt. Er sah so ähnlich aus, dass er hätte beschwören können, es wäre derselbe. Und doch nicht.
~ Abi in pace ~

Algarond

Na, immerhin war das Buch zu etwas nütze. Er schlug es zu, löschte die Kerze und begab sich in die Schatten um nach Dunkelbrunn zu reisen, es war Zeit für Plan B.

***************

Einige Zeit später kam er dort gesund und munter an, nahe seinem Ziel, das in den tiefsten Elendsvierteln der Stadt lag. Vor längerer Zeit hatte er hier, mitten in dem Gewirr aus windschiefen Holzhütten und Unterständen einen Kerl gefunden. Er kannte weder Namen noch Alter des Mannes, doch war er bei seiner Erforschung des Schattenreichs über ihn gestolpert, denn im Gegensatz zu den meisten anderen Lebewesen erschuf er eine Art Echo im Zwielichsaum, was bedeutete, dass er wohl besonders mit irgendeiner Art fremden Ebene verbunden war.

Daraufhin war er einige Tage von Kelrath beobachtet worden. Der arme Tropf schien wahnsinnig und jeder mied ihn aus irgendeinem Grund. Er tat den ganzen Tag nichts anderes als in seiner Hütte zu liegen und zu sabbern - und ab und an zu brabbeln. So hörte Kelrath einige Worte, die ihn vermuten liessen, dass der Mann mit irgendeiner Wesenheit aus den Neun Höllen verbunden war, vielleicht war er sogar der Diener eines Erzteufels. Essen und Trinken musste er scheinbar auch nicht, er konnte ohne Nahrung leben. Auch Schlaf schien ihm fremd. All dies brachte den Shariten zu der Ansicht, dass der Kerl nicht wahnsinnig, sondern verflucht oder mental gekettet war. Vielleicht konnte Kelrath den Fluch lösen und als Belohnung die Hilfe des Kerls einfordern.

Also betrat er die Hütte und sah sich um, dabei hatte er den schwarzen Opal, der ihm dabei helfen würde den Fluch oder den Zauber zu brechen, der auf dem Kerl lag. Hier würde er die Holzhammermethode versuchen....alles andere hatte hier keine Aussicht auf Erfolg.
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Und so reiste Kelrath durch die Schattenebene, gelangte schneller als auf herkömmlichen Wege an sein Ziel.
Als der Nekromant durch das Elend und den Unrat schritt, beachtete ihn auch kaum einer großartig. Man beäugte zwar immer misstrauisch und vorsichtig die Leute, welche in Dunkelbrunn umhergingen, aber andererseits scherte man sich auch nicht um jeden dahergelaufenen Menschen, der sich dort zeigte. So war es letztlich auch mit jener beinahe versteckten Hütte aus marodem Holz, die eingepfercht zwischen zwei weiteren im Dunkeln lag. Offenbar mieden die meisten den vermeidlich Irren und beachteten ihn nicht großartig weiter. Die Hütte war immerhin zu schäbig, als dass sich jemand dort hätte freiwillig einnisten wollen, und er hatte offensichtlich nichts von wert bei sich, als dass jemand sich die Mühe machen würde, die Klinge an ihm zu besudeln.
Der Mann lag also im Schatten der Hütte, sabbernd und ein wenig sich krümmend, starrte völlig abwesend wirkend direkt durch Kelrath hindurch und schrie ab und an einmal sehr leise und heiser einige Worte. Infernalisch, wie Kelrath sicher erkannte. Außer dem Kerl war auch in der Hütte nicht viel zu sehen, außer einigen Lumpen in der Ecke, die einen kleinen Haufen bildeten, er darauf aber nicht schlief. Außer jenen und dem Verrückten war auch nichts zu sehen.

Und so wirkte Kelrath wohl seinen Zauber, griff in das Gewebe der Schatten, um seine Magie zu binden, zu festigen, intonierte die uralten Worte, um seinen Zauber zu vollenden und die Bande, welchen diesen törichten Sterblichen hielten, zu brechen. Die Zeichen woben sich in die Luft und als Kelrath seinen Patienten berührte, um die Fesseln zu sprengen, spürte er, wie sich die Magie durch seine Hand auf den Mann entfesselte. Da der Rest von ihm recht schlecht anzufassen war, griff Kelrath wohl vermutlich auf dessen Stirn, als er merkte, dass der Zauber wohl nicht den gewünschten Effekt hatte. Er hatte alles korrekt bewirkt, der Opal flammte während seiner Worte heller auf und diente als wertvoller Zauberfokus, doch spürte er, wie seine Magie regelrecht gegen eine Wand anrannte und daran zerbarst. Wohl war derjenige, welcher den Fluch des Geistes gewirkt hatte, den Kelrath nun auch korrekt als jenen vermuteten Zauber entschlüsseln konnte, im Verhältnis noch zu mächtig gewesen und hatte gegenüber einem einfachen Fluch Brechen Zauber vorgesorgt.
Als jene Erkenntnis den Nekromanten schon durchfuhr, spürte er wie seine Handfläche heiß wurde und sie ansengte. Keine schwere Verbrennung, aber gewiss unangenehm, dass man die Hand aus Reflex schon zurückziehen würde. Auf der Stirn des Irren erkannte Kelrath dafür nun ein infernalisches Symbol, welches dampfend darauf prangte: Siegel - hieß es dort schlicht.
Der Kerl sabberte zur Antwort auf jene Aktion nur ein wenig mehr und schien gar nicht zu spüren, wie sich jenes Zeichen auf seiner Stirn einbrannte von innen heraus.
~ Abi in pace ~

Algarond

Wunderbar...ein Siegel, das den Geist eines Mannes gefangen hielt. Nicht, dass es ein Problem war, das magische Zeichen zu entfernen...den Träger dabei nicht umzubringen aber schon. Was also tun? Ähnliche Siegel konnte man brechen, aber dieses hier? Hier brauchte er Hilfe von einem Fachmann. Also zog er ein Stückchen Kohle und ein Pergamentblatt hervor, um das Symbol abzuzeichnen. Sobald er fertig war stand er auf und ging Richtung Tempel, um sich die Hilfe zu holen, die er brauchte. Als dortiger Priester sollte das kein Problem sein....sofern er sich mit der Person über den Preis einig wurde.

******************
Einige Zeit später stand er im Arbeitsraum von Brann 'Schwarzzunge' Totbaum und wartete geduldig, bis der fertig war mit dem was auch immer er gerade tat. Der schlanke, um nicht zu sagen rappeldürre Mann, bezeichnete sich selbst gerne als Sprachrohr der Neun Höllen, was er aber wirklich war und tat, wusste keiner so recht. Ausser, dass er gefährlich war und man bei Händeln mit ihm in der Regel drauf legte, das wusste man. Einige Zeit verging bis Brann fertig war. Eine Zeitspanne die Kelrath nervös werden liess, der Kerl war wirklich finster und er war sich nicht mehr sicher, ob das hier alles eine gute Idee war.
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Der vermeidlich Irre störte sich nicht daran, als Kelrath dort seine Vorbereitungen traf und so entschwand der Nekromant auch ohne weitere Vorkommnisse. Zumindest war er sich keiner ungewollten Augen bisher bewusst.




Und so wartete Kelrath wohl ein wenig in jenem Arbeitsraum, zu dem er vorgelassen wurde. Ja, Priester im Tempel zu sein, hatte seine Vorzüge, wenn man derlei Dienste bedurfte, zweifellos. Der Raum war recht ablegen und etwas tiefer gelegt, führte wohl in eine Art untere Ebene, in welcher der Spezialist arbeitete. Ein Abschnitt des Tempels, den wohl nur sehr wenige betraten.
Der Raum war auch nur sehr spärlich eingerichtet, wie Kelrath feststellte. An einigen, wenigen Kristallen an den Wänden ging Licht in Form von düsterem Feenfeuer in Schwarz und Purpur aus, so dass man kaum etwas erkennen konnte und das Licht eigentlich mehr Schatten warf, als wirklich Einblick verschaffte ohne magische Sicht. Es war schummrig und wirkte an sich von kargen Aussehen der Wände eher kalt, aber war doch im Inneren erstaunlich warm, wenngleich die Quelle dessen nicht direkt ersichtlich war.
Der Boden war bedeckt von einigen Bannkreisen verschiedener Größer, in einem schweren Regal standen uralte Folianten, mehrere wohl mit Haut bezogen oder anderen Materialien, die Kelrath so direkt nicht erkennen konnte, ohne sie in die Hand zu nehmen. Der dürre Brann wandte Kelrath zu Beginn noch den Rücken zu, während er weiter an seinem Arbeitstisch fuhrwerkte, der aus dunklen Obsidian bestand und, wie der Shardiener erkennen vermochte, über und über mit allerlei obskur wirkenden Werkzeugen bedeckt war, wie Zangen, Nadeln und anderen Utensilien. Was genau der Mann tat, war noch verborgen, aber Kelrath vermochte das erstickte Wimmern eines Neugeborenen wohl zu vernehmen, während Blut spritze. Ein fleißiger Imp schwirrte umher und reichte seinem Meister wohl einige Gerätschaften an, während jener einige Dinge in dann in eine Quecksilberschale warf im Austausch dafür, verdächtig sah es doch nach einem Herz und Nieren aus.
Nach einer schieren Ewigkeit erstarb das Wimmern und er Mann nickte zufrieden und hatte sein Werk wohl vorerst beendet, was auch immer er genau gemacht hatte. Er wandte sich daraufhin mit blutigen Händen gen Kelrath und wischte sie nebenbei an einem Tuch ab. Auffällig war wohl, dass er an jedem Ring einen prunkvollen Ring trug, jeder mit einem schwarzen Stein besetzt. Die Zeigefinger beider Hände hatten sehr lange Fingernägel und insgesamt wirkten sie sehr fein, wurden wohl nur von einem Hauch Haut über den Knochen bedeckt.
Die Augen wirkten verschlagen und berechnend, wobei das Rechte Kelrath silbern anschimmerte und das Linke in einem dunklen Blau, fast Schwarz ihn anstarrte. Haare besaß der Teufelsfachmann wohl keine mehr, umspannte nur zähe Haut noch seinen großen Schädel, der eher einem Schädel schon glich, als wäre viel Leben bereits aus ihm gewichen oder hatte er es bezahlen müssen. Er trug eine edle Robe in Schwarz und Rot, den Farben Dunkelbrunns oder aber nur eben persönlicher Geschmack. Darauf ringelten sich Symbole fremder Sprachen, jedoch für Kelrath durchaus ersichtlich, dass ein Gutteil davon Infernaler Natur war. Aber nicht alle. Über seine dürren Unterarme rankten sich giftgrüne, verschlungene Zeichen, die wohl noch weiter hinauf glitten, aber das war wohl nicht weiter erkenntlich, da die Robe alles weitere verdeckte und generell fast zu groß wirkte, bei der dürren Gestalt.

Was ersehnt ihr von mir, Dunkler Bruder?

Die Stimme klang recht weich, fast betörend und schien gar nicht zu der gesamten Gestalt zu passen, welche einige letzte Tropfen des Blutes von seinen langen Fingernägeln leckte, Kelrath aber nicht aus dem Auge ließ. Der Imp flatterte derweil auf die Schulter seines Meisters und betrachtete Kelrath ebenfalls argwöhnisch.
~ Abi in pace ~

Algarond

Die Wartezeit und die Anspannung sorgten dafür, dass der Priester sich erst räuspern musste, bevor er sprach.

"Ich hoffe, das war nicht das Kind von jemandem, den ich kenne." begann er mit einem trockenen Scherz. Den Blick immer noch auf Brann gerichtet und nicht ausweichend, fuhr er fort. "Euer Wissen benötige ich, deshalb bin ich hier, Meister Totbaum." Nun kramte er das Pergament aus einem Beutel und hielt es hoch, aber immer noch gefaltet, so dass Brann nicht sehen konnte, was sich darauf befand. "Ich habe hier die Zeichnung eines Symbols. Ein Schriftzeichen aus der teuflischen Sprache. Ich weiss, was es bedeutet, aber ich weiss nicht genau, was es bewirkt." Er wedelte mit dem Pergament in seiner Hand noch etwas rum und warf dem Imp einen kurzen argwöhnischen Blick zu. Dann wandte er seine Augen wieder gen Brann und wartete auf eine Reaktion.
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Der Mann verzog keine Miene und starrte Kelrath nur auf jenen kleinen Scherz hin an. Vielleicht hatte er seinen Humor schon in einem Pakt geopfert. Oder der Witz verfehlte seine Wirkung, denn die Antwort war recht ernüchternd.

Das ist durchaus wahrscheinlich.

Das silberne Auge behielt Kelrath weiterhin im Blick, als wolle er ihn an Ort und Stelle binden, seine Selbst langsam durchdringen und die Beschaffenheit seiner Seele langsam genauer betasten, um auszumachen, wie brauchbar er wohl als Opfer wäre. Das fast Schwarze glitt dann zu dem Pergament völlig Eigenständig und betrachtete. Der Imp grinste Kelrath mit kleinen, scharfen Zähnen kurz an. Er war ein etwas sonderbares Exemplar. Der linke Arm war rot, während der Rechte blau war und er wirkte insgesamt recht kräftig für so ein kleines Kerlchen. Er flatterte kurz mit den Schwingen und setzte von der Schulter seines Meisters ab, um zu dem Pergament zu fliegen, es aber wohl noch nicht zu greifen, als warte er auf den eindeutigen Befehl. Jener sprach erneut mit jener sanften, wohltuenden Stimme, wobei er nun bei längerem Sprechen Zahnlücken der Schneidezähne entblößte.

Und was erhalte ich für die vollständige Entschlüsselung seiner wahren Bedeutung, dunkler Bruder? Mein Wissen ist teuer erworben.

Er kratzte sich mit dem langen Fingernagel seiner Linken an Kinn und fasste Kelrath wieder mit beiden Augen fest in den Blick.

Ich hätte schon einen kleinen ... Vertrag für einen Austausch von Dienst für euch.
~ Abi in pace ~

Algarond

Dass der Kerl keinen Humor besass, hatte der Sharit sich fast denken können, einen Versuch war es aber wert gewesen. Also ignorierte er die Bemerkung und starrte den Teufelsbeschwörer an, und beschwor seine ganze Willenskraft, dem Blick standzuhalten. So einfach war es nun ja sicherlich nicht, einen willensstarken Mann einzuschüchtern und sein Potenzial als 'Opfer' würde er sicherlich nicht so ohne weiteres preisgeben. Er wendete den Blick nur kurz ab um dem Imp eben einen solchen zuzuwerfen. Einen, der diesem sagen sollte, dass er besser nicht nach dem Pergament greift, ausser er wolle unbedingt durch einen Todeszauber für hundert Jahre in seine Heimatebene verbannt werden. Dann richtete er den Blick wieder auf Brann und zwang sich dazu, sein eigentliches Ich, das er für gewöhnlich hinter einer tarnenden Persönlichkeit verbarg, auftauchen zu lassen. Der Blick wurde genauso kalt wie die hageren Gesichtszüge hart wurden.

"Welche Art von Dienst?" fragte er den unheimlichen Mann argwöhnisch. Er war ja schon vielen Leuten begegnet, aber dieser hier stand in der Rangliste der Unheimlichkeit ganz weit oben.
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Der Imp flatterte und begegnete dem Blick des Nekromanten aus seinen bösartigen, verschlagenen Augen. Er war wohl auch nicht wirklich scharf darauf sofort hier und jetzt von dieser Ebene für ein Jahrhundert getilgt zu werden, aber Kelrath mochte sicherlich bemerken, dass vorrangig ihn wohl eher zurückhielt, dass sein Meister noch keinen Befehl dazu gegeben hatte. Er war auch ziemlich still, auffallend ruhig. Offenbar hatte er eine strenge Hand und wagte es gar nicht zu zetern oder aufmüpfig zu agieren.
Die Augen von Kelraths gegenüber verengten sich eine sehr leichte Spur, kaum wahrnehmbar an und für sich, aber wohl durch sein Gesicht, welches nur so dünn von Haut überspannt war, dass man deutlich die Knochen darunter erkennen konnte, doch erkenntlich. Schließlich hob sich ein Mundwinkel sachte und entblößte eine kleine Zahnlücke dabei, ehe er seinen rechten Arm in den Ärmel seiner Robe zurückzog, welche recht weit geschnitten war, was nicht allzu schwer fiel bei dem dürren Gestell von Mann. Daraufhin griff er wohl darunter nach etwas und schob die Hand vorsichtig auf Brusthöhe hervor, so dass ich die Robe ein wenig teilte. Das dunkle Feenfeuer in dem kleinen Arbeitsraum flackerte und Kelrath vermochte wohl einen kurzen Abglanz auf die Brust des Mannes zu werfen in jenem Moment. Sei es durch die seltsamen Schatten, welche das Licht warf, eine Illusion oder schon die Phantasie, welche mit dem Nekromanten durchging, er meinte wohl dort den Ansatz eines Skeletttorsos auszumachen von roten Rippen, die an mancher Stelle schon gebrochen waren und den Blick auf eine finstere Hitze einen kleinen Moment frei gaben, ehe er den Arm weiter ausstreckte und die Robe wieder alles verdeckte. Und in jenem Moment wurde Kelrath wohl auch klar, woher jene eigentümliche Hitze stammte in dem Raum. Eben von jenem Mann, nur gedämpft durch die Robe, auf der sich langsam die infernalischen Runen wanden, wie der Anfragende nun erkannte.
Kelrath würde dann wohl erkennen, dass der Teufelsbeschwörer in jener rechten Hand ein ledriges Stück Haut ihm entgegen hielt, welches aber doch recht fein wohl bearbeitet worden war und worauf, sehr offensichtlich mit Blut, eine Menge von sehr akribisch gebannten Text zu lesen war, wobei unten eine Aussparung wohl für eine Unterschrift oder zumindest einen Daumenabdruck war. Der dürre Teufelsmann entrollt jenen Vertrag vor Kelrath und tippte mit dem langen, gelblichen Fingernagel auf jenen Teil unten, an dem er wohl seine Signatur hinterlassen musste.

Nur eine Kleinigkeit, welcher ich eines lebendigen Menschen bedarf, der aus freiem Willen agiert.

Erneut war es bizarr wie wohlklingend und samt seine Stimme war, so dass es schon lächerlich wirkte zu erwägen das ganze auszuschlagen.
So hatte Kelrath die Gelegenheit jenen Vertrag wohl durchzulesen, der bei genauerer Betrachtung auch auf Infernalisch geschrieben worden war.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelrath schob den verstörenden Anblick des Oberkörpers des Mannes in eine stille Ecke seines Verstandes und konzentrierte sich weiter auf die Situation, darüber nachdenken konnte er später noch. Und mit einem Blick, der sagte 'Ich wusste, dass der Vertrag auf Haut geschrieben ist.' starrt er das Pergament an und würde es nehmen wollen um in Ruhe durchzulesen. Am liebsten fünf mal, er wollte ja nichts unterschreiben, dessen Inhalt ihm nicht bewusst war.
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Durgarnkuld

Und so unterbreitete der Mann ihm gegenüber jenen Vertrag, den Kelrath wohl langsam Stück für Stück übersetzen vermochte.



Blutvertrag für Machtspender und Paktierer

Zwischen den Neun Höllen, im Auftrag von Asmodeus,
Vertreten durch Brann Totbaum
~ nachfolgend Machtspender genannt ~

und

Herren ...
~ nachfolgend Paktierer genannt ~

wird folgender Blutvertrag geschlossen:

§ 1 Beginn des Paktes

Der Pakt wird mit Unterschreiben des Vertrages augenblicklich bindend und verpflichtend.

§ 2 Dauer des Paktes

Das Abhängigkeitsverhältnis von Paktierer und Machtspender wird in alle Ewigkeit geschlossen.
Sofern eine der beiden Parteien den Vertrag aufzukündigen gedenkt, verpflichtet sich der Paktierer, seine Seele nach Baator aus freien Stücken zu schicken.
Der Paktierer hat Zeit bis zum nächsten Neumond die Anlage aus § 3 bis zu jenem Zeitpunkt zu erfüllen, um seine Verpflichtung zu erbringen, während der Machtspender, sich seinerseits verpflichtet die verlangte Leistung zu erbringen, sobald der Vertrag in Kraft tritt.

§ 3 Pflichten

Der Paktierer verpflichtet sich im Austausch für die vereinbarte Leistung des Machtspenders folgende Tätigkeiten durchzuführen:

[1] Die Verbreitung von infernalem Okkultismus in mindestens einer humanoiden Gesellschaft seiner Wahl.
[2] Die Tilgung jedweder abyssialen Vorkommnisse innerhalb seines Lebensraumes.
[3] Die Verführung mindestens einer unschuldigen, reinen Seele zur Verdammnis in den Feuern von Phlegethos.
[4] Die aktiven Produzierung eines Cambions nach Vorlagen des GiLuT.
[5] Die bedingungslosen Loyalität gegenüber den Erzteufeln Baators im Falle einer Materialisierung jener in seiner Welt.
[6] Die Beendigung direkter celestischer Einflüsse in seinem unmittelbaren Wirkungsradius, innerhalb von spätestens drei Neumonden nach dem ersten Kontakt mit jener Beeinflussung.

§ 4 Entlohnung

Der Machtspender, vertreten durch Brann Totbaum, verpflichtet sich im Austausch jener Tätigkeiten des Paktierers jene Dienstleistungen zu gewährleisten:
[1] Die vollständige Erläuterung des zu behandelnden Objektes aus Anlage § 7
[2] Bei der Abgabe von mindestens dreißig unschuldigen Seelen pro Götterlauf, erhält der Paktierer Zugang zu jeweils einem Kapitel des RdiK, für jedes erfolgte Jahr.
[3] Für den Abschluss dieses Vertrages mit einem weiteren Sterblichen, entfällt die Verpflichtung von § 11 für den Paktierer.
[4] Im Falle der erfolgreichen Materialisierung eines der Fürsten der Neun durch den Paktierer auf seiner Heimatebene, entfällt § 5.
[5] Bei der erfolgreichen Konvertierung der gewählten, humanoiden Gesellschaft zu der Anbetung der Mächte Baators, erhält der Paktierer nach Anlage § 5, Absatz 5 und 8, eine Feuerspendende Robe.
[6] Sofern der Paktierer dem infernalen Okkultismus beitritt einen autonomen Fächer nach Anlage §5, Absatz 2.

§ 5 Todesfall

Im Falle des Todes einer der beiden Parteien vor Vollendung der vereinbarten Pflichten, wandern beider Seelen bindend in die Neun Höllen.

[1] Im Falle eines Todes durch die Hand von Streitern des Guten, ungeachtet der genauen Art der Tötung, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele Bel, dem ersten Fürsten der Neun, Herrscher über Avernus, zu vermachen.
[2] Im Falle eines Todes aufgrund von Kollateralschäden jeglicher Art, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele Dispater, dem zweiten Fürsten der Neun, Herrscher über Dis, zu vermachen.
[3] Im Falle eines Todes, hervorgerufen durch Intoxikation oder Infektion, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele Mammon, dem dritten Fürsten der Neun, Herrscher über Minauros, zu vermachen.
[4] Im Falle eines Todes, entstanden durch Verbrennungen, Einäscherung oder dem resultierenden Flüssigkeitsverlust, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele an Fierna, die vierte Fürstin der Neun, Herrscherin über Phlegethos, zu vermachen.
[5] Im Falle eines Todes durch die Hand Verbündeter, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele an Levistus, den fünften Fürsten der Neun, Herrscher über Stygia, zu vermachen.
[6] Im Falle eines Todes durch Häutung, verpflichte sich beide Parteien ihre Seele an Glasya, der sechsten Fürstin der Neun, Herrscherin über Malbolge , zu vermachen.
[7] Im Falle eines Todes durch das Auffressen jeglichen Geschöpfes, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele an Baalzebub, den siebten Fürsten der Neun, Herrscher über Maladomini, zu vermachen.
[8] Im Falle eines Todes, hervorgerufen durch Erfrierung oder Unterkühlung, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele an Mephistopheles, den achten Fürsten der Neun, Herrscher über Cania, zu vermachen.
[9] Im Falle eines Todes durch die Gegenpartei des Blutvertrages, verpflichten sich beide Parteien ihre Seele an Asmodeus, den neunten Fürsten der Neun, Herrscher über Nessus, zu vermachen.

§ 6 Verschwiegenheit

Der Paktierer ist verpflichtet während der Gültigkeit des Blutvertrages, Stillschweigen über die Tätigkeiten aus Anlage § 3, sowie den Machtspender des Blutvertrages und seiner Stellvertretung zu bewahren.

§ 7 Gegenstand

Gegenstand der Gegenleistung aus § 4, 1 des Machtspenders, wird einmalig frei vom Paktierer gewählt.

§ 8 Andere Pakte

Der Paktierer verpflichtet sich dazu seine Seele bis Ablauf des Blutvertrages keiner anderen Wesenheit zu versprechen oder in Aussicht zu stellen.

§ 9 Vertragsstrafe

Im Falle eines Vertragsbruches verfallen die Dienste des Machtspenders augenblicklich und die Hinterlassenschaft des Paktierers auf der Fugeneben sind von den Machtspendern oder deren Stellvertretern rechtlich einzufordern.

§ 10 Feiertage

Im Zuge des Blutvertrages, erklärt sich der Machtspender bereit, dem Paktierer an den Heiligen Tagen seines derzeitigen Glaubens, eine Verzögerung seiner Pflichten nach Anlage § 3, von einem Tag zu gewähren.

§ 11 Arbeitskleidung

Der Paktierer verpflichtet sich bei der Ausführung seiner Pflichten nach Anlage § 3, die zeremonielle Tracht von Glasya Priesterinnen zu tragen.

§ 12 Wirkungsbereich

Der Paktierer verpflichtet sich innerhalb seines spirituellen Wirkungsbereich zu verbleiben oder aber die Verbreitung der infernalischen Lehren auf jenen neuen Bereich auszuweiten.

§ 13 Vertragsänderung und Nebenabreden

Änderungen, Ergänzungen und Nebenabreden bedürfen der Schriftform durch das Blut einer Jungfrau von mindestens dreißig Götterumläufen; dies gilt auch für die Aufhebung der Schriftform selbst.
Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, wird hierdurch die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen nicht berührt.
Der Paktierer verpflichtet sich, den Machtspender unverzüglich über Veränderungen der persönlichen Verhältnisse wie Familienstand, Kinderzahl, Wohnhaftigkeit, Glauben, Fruchtbarkeit, Geschlecht, sexuelle Orientierung Mitteilung zu machen.

Dunkelbrunn, der Tempel der Drei Aspekte

                                                       
Brann Totbaum
........                                       Brann Totbaum
(Paktierer)                       (Stellvertretender Machtspender)
~ Abi in pace ~

Algarond

Und nach einem vollen Tag, solange brauchte man wohl um einen infernalischen Seelenvertrag zu prüfen, kam Kelrath zurück zu Schwarzzunge und drückte ihm den Vertrag in die Hand.

"Es gibt Leute die sowas tatsächlich unterschreiben? Wirklich? Nun, ich gehöre nicht dazu." Und mit einem hinterlistigen Lächeln fuhr er fort. "Bedaure, aber ich werde mir wohl einen anderen suchen müssen, der das nötige Wissen über die infernalischen Einwohner besitzt." Dann löste er einen Arm aus der Verschränkung vor der Brust und tippte sich mit dem Finger an die Stirn. "Ihr versteht schon, ich kann meine Zeit nicht mit sowas verschwenden, während ein mächtiger geflügelter Teufel in Fürstenborn frei herum fliegt, ohne dass ich auch nur eine Ahnung habe, was da vor sich geht."

Nachdem er gesprochen hatte, verbeugte er sich noch spöttisch vor dem bunten Imp und machte sich daran ganz langsam den Raum des Teufelskundigen zu verlassen.
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Durgarnkuld

Der Mann fixierte Kelrath bei seiner deutlichen Ablehnung des Vertrages und ein Zucken befiel seinen rechten Mundwinkel. Den Vertrag ließ er wieder in seine Robe gleiten, wobei sein beinahe schwarzes Auge beinahe bedauernd wirkend sich auf das Stück Haut heftete, hingegen jedoch das silberne weiterhin Kelrath folgte, als er sich verbeugte und letztlich abwandte. Der Imp streckte Kelrath die gespaltene, giftgrüne Zunge raus bei seiner Verbeugung und flatterte auf die rechte Schulter seines Meisters, welcher ruhig zuhörte und schließlich die Mundwinkel zu einem grotesken Grinsen verzog und seine Zahnlücken deutlich präsentierte.

Ja, ich spürte seine Anwesenheit, als er unserer schönen Stadt einen Besuch abstattete. Aber an ihm ist mehr, als das Auge sehen mag, ihr tut gut daran, wenn ihr euch dafür interessiert.

Zu Schade, dass ihr den Vertrag ausgeschlagen habt, das hätte der Beginn einer ... wunderbaren Partnerschaft sein können.


Klagte er mit seiner so angenehm, betörenden Stimme und seufzte schließlich ehe er sich mit seinem gelblichen, langen Fingernagel beinahe nachdenklich am Hals kratzte, wobei es aussah, als könnte er damit jederzeit, wenn nur aus Versehen, sich die Haut aufreißen, die so knapp bemessen an ihm hing.

Mich würde auch interessieren, wie das wohl weitergeht. Ein anderer Vorschlag, dunkler Bruder. Ihr seid doch öfters in Fürstenborn unterwegs, nicht wahr? Wenn ihr dem "Meister" Bannweber von mir ein kleines ... Geschenk unterjubelt, könnte ich für euch alles weitere erledigen und sei es nur zu meinem persönlichen Amüsement.

Dabei glitt die andere Hand nun in seine Robe und schien etwas aus seinem Ärmel zu greifen, während er noch abwartend gen Kelrath blickte.
~ Abi in pace ~

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Nachdem er den Schauder, der ihm bei der Stimme über den Rücken lief, erfolgreich beendet und ein Verziehen seines Gesichtes beim Anblick des Fingernagels unterdrückt hatte, legte Kelrath seine Stirn in Falten und dachte kurz nach.

"Nun, wie gross ist dieser Gegenstand?" fragte er Brann und schaute auf die Tasche der Robe, in der sich die Hand befand.

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Durgarnkuld

Und der Teufelsbeschwörer zog eine rote Kugel hervor in welcher sich wirbelnd kleine Schlieren immer wieder aufs neue bildeten, als wäre darin etwas gefangen, was sich hin und her wandte. Sie war etwas kleiner als seine Hand, so dass er sie angenehm und einfach mit der Faust umschließen vermochte. Das Material war nicht direkt erkennbar, aber erinnerte zumindest an Glas. Das Rot waberte hin und her, wurde trüber, dunkler, dann wieder heller.
Jene präsentierte der Mann Kelrath und hielt sie ihm entgegen, wobei der Teufel auf seiner Schulter wieder flatterte und die Kugel in die Klauen nahm, dann langsam zu Kelrath flog, um sie ihm darzureichen.
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Und Kelrath stoppte den Imp mit vorgehaltener Hand und schüttelte dabei leicht den Kopf, schaute aber vor allen Dingen nicht ins Innere der Kugel.

"Wartet. Ich hole schnell etwas."

Und so verschwand der Priester schnell und leise in den Tiefen des Tempel um etwas aus seiner kleinen Kammer zu holen. Ein kleines Schmuckkästchen aus Ebenholz. Mit diesem kam er zurück zur Kammer des Teufelsanbeters und offnete es, damit der Imp die Kugel auf den blauen Samt im Inneren fallen lassen konnte.

"Morgen oder Übermorgen wird ein fahrender Händler Namens Marcuhl unsere Stadt erreichen. Schickt einen Tempeldiener los, der diesem das Kästchen übergibt, mit dem Auftrag es in Fürstenborn bei Dolan im Letzen Heller abzugeben. Der Händler ist verschwiegen und zuverlässig. Ich werde einen Boten schicken, der es dort abholt und mir übergibt, damit ich es in die Akademie bringen kann."

Und Kelrath würde dem Imp das Kästchen zurückgeben
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Durgarnkuld

Der Mann hob eine schlanke, fast haarlose Braue und nickte nur letztlich, wirkte er doch damit zufrieden, ehe sich erneut jenes bösartige Lächeln auf seine Züge stahl für einen Moment, welches er dann doch schnell wieder verbannte. Der Imp wirkte erst pikiert und streckte Kelrath wieder die Zunge raus, wartete aber geduldig, bis Kelrath das Kästchen darbot, in welches der Teufel dann die Kugel vorsichtig bettete.
Nach Kelraths Ausführung nahm der flatternde Diener auch erneut das Kästchen an sich und der Meister nickte.

Dann wird es so geschehen, dunkler Bruder.

Sagte er mit seiner so lieblichen Stimme, wobei darin doch beinahe etwas schneidendes zu hören war, als würde ein Versagen hier auch nicht toleriert werden.

Und so wurde jenem Händler auch bei seiner Ankunft das Kästchen übermittelt, damit es seinen Weg nach Fürstenborn fand.
~ Abi in pace ~

Algarond

Einige Tage später stand Kelrath mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze in einer dunklen Ecke im Hafenviertel. Genau dort, wo sich zwei des Nachts belebte Gassen trafen wartete er auf einen der üblichen Verdächtigungen in Form eines armen Waisenkindes, das seinen Lebensunterhalt mit kleinen Aufträgen verdiente, bevor es alt genug war einer zwielichtigen Gilde beizutreten oder erstochen in der Gosse aufgefunden zu werden. Irgendwann kam dann der 'rote Karl' vorbei, ein Junge von zwölf Sommern mit feuerrotem Haar und ausreichend Grips im Kopf. Diesen rief Kelrath zu sich.

"Junger Mann, hast du Lust die fünf Heller zu verdienen?"
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Durgarnkuld

#21
Die Gassen waren selbst recht dunkel und düster, während eine schleichende Kälte zu spüren war, trotz des aufkeimenden Frühlings. Auffällig war dennoch, dass einige Hafenbewohner dort ein paar provisorische Laternen noch zusätzlich angehangen hatten, als fürchteten sie die Finsternis dieser Tage noch mehr, denn je.

Verhältnismäßig wenig Leute kamen durch die sonst so belebten Hafenverwinkelungen des Weges und zumeist wohl in kleinen Gruppen von verschlagenen Kerlen.
Aber Kelrath hatte Glück, als tatsächlich der freche und gewitzte Rotschopf im Schatten einer solchen Gruppe des Weges kam und inne hielt, als er offensichtlich angesprochen wurde. Er sah zu der Handvoll Männer, die ungerührt weiterzog, dann zu Kelrath und schien kurz abzuwägen, ob er seine kleine Schutzeskorte verlassen mochte für jene Verlockung, ehe er den Kopf etwas schief legte und sehr langsam und vorsichtig gen Kelrath schlenderte, wohlbedacht immer im lichten Teil der Gasse verharrend.

Sicher, der Herr, wer würde nicht gerne ein kleines Vermögen verdienen wollen?

Die Augen des Jungen verrieten eine gewisse Erfahrung in dem zwielichtigen Gewerbe, hatte er wohl schon in seinen jungen Jahren Dinge gesehen und erlebt, wie sie keiner durchmachen sollte.
Er strubbelte sich kurz durch das zerzauste, rote Haar und blieb etwas argwöhnisch, aber unverhohlen geködert, auf Abstand.
~ Abi in pace ~

Algarond

((Das was vorher, hatte ich aber irgendwie vergessen^^))

Kelrath kramte aus seiner Manteltasche ein Buch hervor, schlug die Seite in der sich das Lesezeichen befand auf und hielt es Brann hin.

"Seht, diesem hier sah der Teufel verblüffend ähnlich...allerdings sah er nicht ganz genau so aus. Bashomther wird er genannt...oder es. Wisst ihr damit etwas anzufangen?"

Den armen Kerl in der Gosse hatte Kelrath wohl ganz vergessen, oder - was wahrscheinlicher war - er war ihm vollständig egal. Dies hier war vielversprechend und konnte Zeit sparen.

**********************************

Ein Blick nach links und einer nach rechts sagten Kelrath, dass keiner allzu neugierig lauscht oder zu den beiden rüber blickte. Also beugte er sich etwas vor, sich immer noch in den Schatten haltend.

"Karl, richtig? Hör zu Karl. Bei Dolan liegt ne Kleinigkeit für mich parat. Frag einfach nach dem kleinen Kästchen und bring es mir. Dann ist der Beutel hier der deine."

Anschliessend wedelt der Priester noch mit einem kleinen Goldbeutel, indem man es klimpern hört.

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Durgarnkuld

Das silberne Auge glitt über die Seite und die Mundwinkel des Beschwörers zuckten amüsiert wirkend auf, wenngleich in seinem Blick des dunklen Auges durchaus unverhohlen Erkenntnis und auch Interesse geschrieben stand.
Er führte den langen, gelben Fingernagel der Rechten an den Mund und biss sachte darauf, ehe er wieder Kelrath in den Blick seines beinahe schwarzen Auges fasste, während das Silberne immer noch den Abschnitt sich ansah.

Tut, wie euch aufgetragen, dunkler Bruder, und ihr werdet erhalten, wonach ihr sucht.

Erklang seine samtene Stimme und etwas an seinem Tonfall ließ heraushören, dass er vermutlich mit beinahe jeglicher Art solcher Informationen tatsächlich etwas anzufangen wusste.




Der junge Knabe blickte sofort bei dem Klimpern zu dem Beutel und die Gier nach dem Geld war recht unverhohlen, wenngleich sie wohl schlicht daher rührte, dass er selten mit so viel Geld zu tuen hatte und davon gut und gern einige Zehntage oder gar Monde leben vermochte.
Dennoch behielt er die Hände noch bei sich und blickte zögerlich wieder zu Kelrath.

Eine Kleinigkeit nur, ja? Aber nichts, was mich als Boten in Gefahr bringt, oder?

Der Junge war wirklich recht pfiffig, gab es doch selten gutes Geld für kleinere Botendienste, zumindest nicht hier. Er verschränkte die Arme vor der Brust, was wohl irgendwie stolz wirken sollte, aber bei ihm eher belächelnswert. Der Blick wanderte ständig von dem Beutel zu Kelrath und es fehlte wohl trotz seiner Bedenken nicht wirklich viel, als dass er jenen kleinen Auftrag übernommen hätte. Vermutlich meldete sich lediglich sein Instinkt von Gefahr, den er über die Jahre hier entwickelt hatte, um zu überleben. Aber Geld vermochte vieles im Geiste der Menschen zu ersticken. Für gewisse Zeit zumindest.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath nickte nur und drehte sich um zum gehen, als er sich an den Kopf fuhr und kurz das Gleichgewicht verlor. Nachdem er sich auf einen Tisch gestützt hatte um nicht hinzufallen, schüttelte er leicht den Kopf und ging wortlos von dannen.

((das hier nehmen wir besser später wieder auf, sonst gibts nur durcheinander^^))


**********************

Der Mann im Schatten liess den Beutel im Inneren einer Manteltasche verschwinden und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand.

"Ich glaube kaum, dass es gefährlich ist, zumindest solange man es nicht öffnet. Sieh, es muss doch auch irgendwie zu Dolan gelangt sein. Nimm einfach das Kästchen und lass es verschlossen, so wie ich es verschlossen lassen werde. Bring es mir und die fünf Heller sind dein. Machst du deine Sache gut, werde ich mich an dich erinnern, falls ich wieder einen kleinen Auftrag habe."

So wartete er darauf, dass der Junge wiederkam, falls er den Auftrag annahm. Oder er würde sich einfach einen anderen suchen.
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Durgarnkuld

Die Augen des Burschen folgten dem Beutel auf jene Bewegung unablässig, bis er im Inneren des Mantels verschwand. Kelrath merkte, wie jegliches Misstrauen des Jungen doch schnell schwand bei der Aussicht auf gutes Geld und er verlagerte etwas ungeduldig wirkend das Gewicht von einem Fuß auf den anderen, während er den Ausführungen des Nekromanten lauschte.
Nach einer deutlich gespielten Denkpause, hatte er wohl insgeheim bereits seinen Entschluss gefasst, nickte der Rotschopf.

Das kann ich machen.

Verkündete und es sollte wohl bedeutungsschwanger klingen.

Wartet nur hier, der Herr, ich bin schneller wieder da, als ihr die Titel der Fürstin aufsagen könnt!

Und mit diesen Worten wandte er sich doch eher vorsichtig um und verschwand in der Gasse auf dem Weg zum Heller.

Die Zeit verging und Kelrath hätte gewiss jeden einzelnen Titel bereits etliche Male aufsagen können, wenn ihm wirklich der Sinn danach gestanden hätte, bis der junge Knabe wieder erschien mit jenem Kästchen in den Händen. Ungewohnt lange war es jedenfalls, hätte er wohl bei guten, laufgewöhnten Beinen nicht einmal halb solange gebraucht unter normalen Umständen. Aber normal waren die Verhältnisse derzeit im Hafen keineswegs.
Forsch sah sich Karl ein wenig um, bis er Kelrath wohl wieder erspähte und langsam auf ihn zuging, das Kästchen vor sich ausgestreckt.

Hier, der Herr, wie ihr gesagt habt. Ich habe auch nicht reingesehen, ich schwöre es bei den alten Drachen.

Und er nickte bekräftigend dazu, als wolle er es damit umso wahrer machen. Ein kurzer, prüfender Blick auf das Kästchen verriet auch, dass es wohl nicht geöffnet worden war, zumindest nicht in letzter Zeit, wohl hatte der Junge nicht vor weiter Fragen zu stellen bei so gutem Geld.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und so wartete Kelrath eine ganze Zeit lang und beobachtete aufmerksam seine Umgebung, wohl wissend, dass es im Schatten immer verborgene Augen gab. Sein Blick lenkte sich also recht früh auf den Botenjungen, noch bevor dieser Kelrath erblicken konnte. So hatte er den Beutel mit den fünf Hellern schon lange in der Hand, als Karl bei ihm ankam und ihm das Kästchen präsentierte. Bevor er dem Boten allerdings das Geld gab, untersuchte er das Kästchen um zu überprüfen, ob dessen Worte der Wahrheit entsprachen.

"Es sieht so aus, als sprächest du wahre Worte und wenn nicht...nun, dann bringt entweder der Inhalt oder das Wissen um den Inhalt dich in Gefahr...oder der Schwur auf die alten Drachen."

Mit diesen Worten drückte Kelrath ihm den Goldbeutel in die Hand und bedeutete Karl mit einem Handzeichen zu verschwinden. Das Kästchen verstaute er sicher im Mantel und machte sich auf um den Rest der Nacht mit der ein oder anderen Besorgung zu verbringen. Früh am nächsten Tag würde er zur Akademie gehen, um die Ware zu übergeben.

**************************

Ohne zu Zögern betrat er die Akademie und machte sich zielstrebig zum Empfang auf. Er trug einfache, aber saubere Kleidung, die weder Umhang noch Kapuze enthielt, seine "Arbeitskleidung" nannte er das. Am Empfang angekommen sprach er den Diensthabenden, der sich dort hoffentlich aufhielt, an.

"Guten Morgen wünsche ich. Ich habe hier eine Lieferung für einen gewissen...." An dieser Stelle kramt er einen Zettel aus der Tasche und tut so, als müsse er den Namen erst ablesen. "....Arren Bannweber."
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Durgarnkuld

Und es war Kelrath zuweilen, als ob auch sich jene verborgenen Blicke auf ihn legen würden. Ein kalter Schauer, als wären die Schatten ab und an dichter und hätten ein Eigenleben. Gleichermaßen wohl für ihn eine Wonne, wie aber auch eine Gefahr. Jene die den Schatten nahe standen, mochten auch zu schnell von ihnen verzehrt werden ...
Aber dann erschien auch schon der rote Schopf.
Begierig nahm der Junge das Geld an und schluckte dann doch schwer bei Kelraths Worten. Offenbar war er doch heilfroh, dass er Wort gehalten hatte und entfernte sich dann rasch von dem Nekromanten, als jener ihm auch bereits bedeutete sich davon zu machen.




Ein sehr förmlich wirkender, berobter und noch etwas jüngerer Mann, vielleicht um die 26 Lenze, stand am Empfang in einer Robe, die ihn der Akademie zugehörig ausweite. Er trug beinahe dekadent wirkend ein Monokel im linken der beiden braunen Augen, hatte großzügig zurückgegeeltes, hellbraunes Haar und einen etwas spärlich wirkenden Oberlippenbart, der dafür allerdings sehr gepflegt wirkte.
Als Kelrath nahte, sah der Magier von einem aufgeschlagenen Buch auf und betrachtete ihn abschätzig, bei der Aufmachung durchaus auch ein wenig geringschätzig obendrein, ehe er wohl gen dem Kästchen blickte, welches Kelrath dabei hatte. Er hob sehr dezent eine Braue und fuhr sich über die Oberlippe mit der rechten Hand.

Für Hochmagier Bannweber? Von wem ist es denn?

Er wirkte eher gelangweilt bei der Verwaltung hier, aber schien dennoch korrekt und nahm sofort ein Formular aus einer Schublade daraufhin.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath musste nun erst mal zwei Dinge tun. Zuerst unterdrückte er das Bedürfnis, den Kerl mit einem mitleidigen Blick zu betrachten, dann unterdrückte er noch den Drang den Magier zu würgen und stand so da, das Kästchen in den Händen, und antwortete.

"Herr Magier, ich bin lediglich ein Bote, der aufgefordert wurde dies hier abzuliefern. Für Absender und Inhalt übernehme ich keinerlei Verantwortung und besitze auch keine Kenntnis davon, eben dieses wisst ihr nun, nehmt ihr es an und quittiert ihr mir den Empfang oder soll ich es nun wieder mitnehmen?"
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Durgarnkuld

#29
Der Magier entließ die Luft genervt zwischen den Zähnen und blätterte kurz durch einige Formulare, ehe er das richtige wohl fand und Kelrath eine Feder und Papyrus hinhielt.

Ja, ja, das sehe ich schon, dass ihr wohl nur ein minderbemittelter Bote seid, verzeiht. Stellt es hier ab, wir gehen dann die üblichen magischen Procedere für die Hochmagier Sendungen durch. Dass die Leute nie dazusagen können, wer denn etwas hinterlässt. Zu ärgerlich aber auch.

Er schnalzte mit der Zunge und strich sich wieder über den armseligen Oberlippenbart, ehe er das Kästchen in einen Schrank stellen wollte.
Auf dem Papyrus war wohl die Unterschrift von Kelrath gefordert, dass er das Päckchen übermittelt hatte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Das Bild vor seinem inneren Auge - der Magier als Abendessen von zwei Ghulen - heiterte Kelrath sichtlich auf. So nahm er gutgelaunt ds Formular und unterschrieb das Formular sehr schön und natürlich auch sehr unleserlich, um es dann dem Empfangsheinz in die Hand zu drücken.

"Nun, ich bin lieber ein minderbemittelter Bote als dass ich ein bestenfalls durchschnittlich kompetenter Magier bin, der seinen Tag damit verbringt, sich mit minderbemittelten Boten rumzuschlagen."Dann folgte eine eloquente und spöttische Verbeugung. "Guten Tag, wünsche ich noch."

Und mit diesen Worten verliess Kelrath die Akademie um sich in sicherer Entfernung einen schönen Platz zu suchen, von dem aus er die Akademie beobachten konnte. Den Rest des Tages würde er dort verbringen und sich selbst mal etwas Ruhe gönnen. Vielleicht hatte er auch Glück und Bannweber öffnete die Sendung bald. Und mit noch etwas mehr Glück gab es eine Explosion oder ein paar Teufel erschienen und frassen den Empfangslehrling auf. Etwas Unterhaltung konnte er nun gut gebrauchen. Das Wesen in seinem Kopf setzte ihm derzeit doch arg zu und hatte begonnen ihm seine Magie zu nehmen.
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Durgarnkuld

Der Magier nahm das Formular wieder entgegen und begann es kurz noch einmal durchzugehen, ehe er es glatt strich und nickte, als er die Unterschrift las.

Kapitän Krunchie. Ein seltsamer Name.

Kommentierte er leise die Nase rümpfend, aber wohl zufrieden damit, mehr oder minder, legte er es dann in eine Schublade ab. Er nickte nur hochtrabend auf Kelraths Worte.

Ja, ich bin wahrlich kompetent, das habt ihr gut erkannt, der Herr. Schönen Tag dann noch und mögen eure Beine euch für viele Dienste weit tragen oder sowas, ja ja.

Offenbar hatte er kaum zugehört und war eher damit beschäftigt gewesen die Schrift zu entziffern. Das Kästchen ruhte also vorerst im Schrank und verblieb dort für die weitere Untersuchung, bis Kelrath sich davon machte.
Es dauerte einige Zeit, wohl waren die "Procedere" durchaus streng in der Akademie, wenn es Sendungen an die hohen Mitglieder dort ab, vor allem ohne Absender. Ja das wirkte schon etwas verdächtig. Oder anders gesagt waren die Magier eher insgesamt paranoid, wenn es um sie selbst ging und sie nicht nur in ihrem Kämmerlein fernab von der Welt in Ruhe studieren konnten.
Also würde er wohl länger als den einen Tag abwarten müssen, aber nach etwa einem Zehntag lief ein eiliger Heiler aus dem Tempel beinahe in Kelrath hinein, als er gerade wohl des Weges kam.

V ... verzeihung!

Brach er keuchend heraus, als er auch schon kurz einen prüfenden Blick über Kelrath warf, ob der ungewollte Zusammenstoß irgendwelche Schänden hervorgerufen hätte. Zufrieden nickte er dann und wollte wohl gerade einige letzte Meter auf die Akademie mit schnellem Fuße zusteuern.
Er war von etwas betagterem Alter wohl, aber wirkte noch frisch dafür und hatte wohl sich gut gehalten. Der gepflegte Ziegenbart war schwarz und ging schon wohl länger nun ins Grau über, ebenso wie die besonders buschigen Brauen, welche seine blauen Augen beinahe ganz verhüllten. Er hatte eine dicke Knollennase, aber wirkte ansonsten doch eher gut in Schuss und hatte sich wohl nicht wirklich gehen lassen. Auch war er recht hoch gewachsen und hätte ebenso gut als ein Krieger durchgehen können, wäre da nicht das deutliche Zeichen als Tempelheiler an ihm gewesen, sowie die offenkundigen Werkzeuge, welche an seinem Gürtel und einer Umhängetasche hingen. Er wirkte sehr gehetzt und in Eile.
~ Abi in pace ~

Algarond

Na das war nun aber mal sehr interessant, also folgte Kelrath dem Mann unauffällig und suchte sich wieder einen schönen Platz in der Nähe der Akademie und beobachtete. Zwischendrin kaufte er sich noch etwas zu essen und etwas zu trinken auf dem Marktplatz und setzte sich auf eine Bank, von der er aus den Eingang der Akademie beobachten konnte. Auch riss er sich ein Loch in seine Jacke, auf der Seite, auf der der Tempeldiener in ihn reingerannt war. Er brauchte ja einen Grund, den Kerl gleich wieder anzusprechen und die neue Jacke konnte er auch gleich zahlen. So sass er dort, beobachtete nebenbei das Kommen und gehen, aß sein Stück Kuchen und trank seine heisse Schokolade. Tat halt einfach so, als müsste er nach einem arbeitsreichen Tag eine Pause einlegen.

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Durgarnkuld

Hastig stürmte der Mann regelrecht in die Akademie, nachdem er Kelrath noch einen entschuldigenden Blick zuwarf.
Also machte es sich Kelrath bequem und die Zeit verging, wie es schien elend langsam, während er da so wartete und einfach lange Zeit nichts passierte. Erst gen Abend und späterer Stunde noch oben drauf, kehrte der Tempelheiler erschöpft und ausgezehrt wirkend wieder hinaus und war über und über mit ... roter Flüssigkeit bedeckt. Blut war es wohl nicht, hatte es eher die Konsistenz von Wasser, aber etwas war daran doch sehr seltsam. Seine Augen zeugten von einer Erschöpfung, welche noch über die des Körpers hinaus ging, hatte er wohl etwas gesehen, was ihn auch innerlich sehr zerrüttet hatte. Einige aufgeregte Magier wuselten mit ihm hinaus und eilten schnellen Schrittes und wehender Roben bereits gen Tempel, ließen den Mann, der wohl weit weniger gut zu Fuß war, einfach hinter sich.
Jener fuhr sich mit der linken Hand über das Gesicht und atmete sehr schwer aus, als würde eine Last auf seinen Schultern ruhen, welche über das gewöhnliche hinausging.
Langsam schlurfte der Mann aus der Akademie und wollte sich wohl gen Tempel wenden.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelrath stand auf und bahnte sich seinen Weg durch die anderen Passanten um ihm zu folgen und ihn aufzuhalten, sobald die Magier weit genug weg waren. War dieser Zeitpunkt eingetreten würde er neben ihn treten und ihn anhalten.

"Guter Mann, ihr habt eben meine Jacke zerrissen." sprach Kelrath, ihm den Schaden zeigend. "Ich bin nur ein armer Bote und möchte dies ersetzt haben."

Sollte der Tempeldiener gehen wollen, würde Kelrath vor ihn treten und darauf bestehen, dass er eben dies nicht tat.
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Durgarnkuld

Der Mann wirkte erschrocken, als Kelrath ihn ansprach und wandte sich zuckend um, ehe er ihn aus seinen blauen, matt wirkenden Augen genauer ansah und für einen ersten Moment wohl doch eher durch ihn hindurch blickte, ehe er wohl realisierte, was der Nekromant von ihm wollte und rieb sich angespannt die Schläfe, wobei er die Mundwinkel bedauernd verzog.

Bei den Drachen, verzeiht, verzeiht, das war nicht in meiner Absicht. Natürlich, natürlich ...

Er sah sich die Jacke an und seufzte schwer, ehe er sich über die Nasenwurzel länger rieb und an sich herabblickte, dann gen einer Straße des Turmviertels deutete.

Mein Dienst wird ohnehin abgelöst und Heller trage ich keine bei mir, guter Mann. Wenn ihr einen Moment hättet, so würde ich eben nach Hause gehen und es holen oder ihr begleitet mich kurz. Ich muss wohl ohnehin die Kleidung wechseln.

Er versuchte ein schwaches Lächeln, doch wirkte er doch eher Zerrüttet innerlich, was er schlicht nicht verbergen konnte.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelraths Blick wanderte an der Kleidung des Mannes herunter und er riss gespielt erschrocken die Augen auf.

"Guter Mann, was ist geschehen. Ihr seht aus als kämet ihr von einem Schlachtfeld."

Mit diesen Worten liess der Priester den Mann los und wartete auf eine Antwort. Das Verhör hatte begonnen.
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Durgarnkuld

Der Heiler schloss kurz die Augen und winkte für den ersten Moment nur ab, doch bemerkte Kelrath, dass es wohl weniger eine Ablehnung direkt war, als viel mehr die Unfähigkeit direkt hier und jetzt darüber zu sprechen. Er bedeutete Kelrath ihm zu folgen und watschelte langsam gen einem hinteren Teil des Turmviertels, in welchem er dann sich kurz umsah, ehe er einen Schlüssel aus der Gesäßtasche hervorzog und jenen zwei mal nach rechts drehte, ehe das Schloss einer Eichentür aufschnappte und den Blick ins Innere freigab. Ein kleiner Flur mit Garderobe an welcher einige Mäntel hingen, wohl jedoch alles seine, wirkte es ganz so, als wäre der Junggeselle oder Witwer auf den ersten Blick damit. Einladend nickte er hinein.

Macht es euch ruhig bequem, ich kümmere mich gleich um euch. Erst einmal ... muss ich das hier loswerden.

Er blickte dabei an sich herab und verzog erneut die Mundwinkel.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath folgte dem Kerl also weiter ins Turmviertel hinein. An seinem Haus angekommen merkte er sich natürlich die Schliessrichtung, man wusste ja nie. Drinnen angekommen antwortete er, als er aufgefordert wurde zu warten.

"Aber sicher doch, guter Mann. Soll ich vielleicht Teewasser aufsetzen?"

Kelrath würde es auf jeden Fall tun, er wollte nämlich einen Tee trinken. Und so wartete er bis der Alte sich umgezogen hatte.
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Durgarnkuld

Jener blickte beinahe erleichtert wirkend zu Kelrath, als jener ihm wohl wie ein Engel erschien in jenem Moment und nickte dazu.

Das wäre vortrefflich, mein Bestester.

Sprach er matt und wandte sich dann einer Nebentüre von dem Flur zu, in welcher wohl sein Schlafzimmer lag. Kelrath selbst würde durch den Flur direkt dann in ein gemütliches Wohnzimmer kommen, welches jedoch recht karg eingerichtet war mit einem Tisch in der Mitte ein großen, gut gearbeiteten Stühlen. Eine Tür im hinteren Teil des Raumes führte zu einem Ofen, neben dem einige Holzscheite bereits lagen und nur darauf warteten angezündet zu werden, um den Raum mit ein wenig mehr Wärme zu speisen und für einen guten Tee zu sorgen.
Auf einem Tisch, gleich links neben dem Ofen, standen allerlei Utensilien, unter welchem Kelrath nach ein wenig Suchen vermutlich auch Schwarztee finden würde, welchen er aufsetzen konnte in dem bereits vorhandenen Teekessel.
Nach einiger Zeit, es mochte etwas weniger als eine Stunde gewesen sein, kehrte der Mann mit dem angegrauten Ziegenbart in das Wohnzimmer ein und knöpfte sich noch das frische, graue Hemd zu, ehe er erfreut auf Kelraths Bemühungen blickte.

Oh, bestens, bestens, vielen Dank. Ich hole eben die Tassen.

In einem kleinen Schrank, rechts neben dem Tisch in der Wandecke, welcher wohl durch viele Gebrauchsspuren und Macken glänzte, kramte er dann herum, ehe er zwei Tassen auf den Tisch stellte.
Er ließ sich leise ächzend nieder und schien nun wahrlich beinahe zusammenzusacken auf seinem Stuhl, konnte er sich hier und jetzt jene Blöße, wie er dachte, sicherlich leisten. Nachdem Kelrath den Tee wohl fertig hatte und beide ihre dampfende Tasse genießen konnten, sah der Mann sich kurz erneut die Jacke von Kelrath an und seufzte.

Verzeiht erneut, dass ich eure Jacke derart malträtiert habe, das lag gewiss nicht in meiner Absicht. Es war nur ... ein Fall, wie ich ihn nie hörte, es war Eile geboten.

Er nickte ernst dazu und löste einen schmalen Beutel von seinem Gurt, ehe er an seinem Tee schlürfte.

Wie viel schulde ich euch?
~ Abi in pace ~

Algarond

Nachdem Kelrath den Tee zubereitet hatte und eine Tasse in Händen hielt, besah er sich den Schaden nochmals.

"Ich denke ein Heller dürfte für die Ausbesserung ausreichen." Er trank einen Schluck und betrachtete den Mann eingehend, mit soviel Geduld, wie er momentan nur aufbringen konnte. "Es muss ja wirklich etwas schlimmes geschehen sein, ich hoffe ihr seid nicht verletzt worden. Ging in der Akademie wieder ein Experiment schief?"

Er überschlug die Beine und starrte auf den eisernen Topf über dem Feuer, in dem er eben noch das Wasser erhitzt hatte und wartete darauf, dass der Heiler sein Herz ausschüttete.
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Durgarnkuld

Der Blick des Heilers folgte dem von Kelrath und nickte langsam, ehe er in dem Beutel kramte, bis er wohl genug Kupferlinge zusammen hatte und jene dann Kelrath in einem separaten Beutel übergab.

Dann sollte dies mein Missgeschick hoffentlich ungeschehen machen.

Auf die weiteren Worte von Kelrath starrte er in seinen Teebecher und schwieg sehr lange, schloss die Augen und rieb sich wieder nervös und nervlich sehr angeschlagen wirkend über die Nasenwurzel. Letztlich schüttelte er den Kopf nur leicht und hob die Schultern, ehe er einen großen Schluck Tee nahm, wohl um sich innerlich zu beruhigen.

Ich weiß es nicht. Etwas in der Art ... nein, ich habe so etwas noch nie gesehen. Es war ein Glück, dass ich so schnell vor Ort sein konnte, ansonsten wäre der Patient vermutlich ... nun, ich will es mir nicht ausmalen, was er genau davongetragen hätte. Meine Kollegen werden ihn wohl weiter versorgen, aber es war eine Sache von wenigen Augenblicken.

Er machte jedoch keine Anstalten davon genauer zu berichten vorerst, sondern blickte nur in jene Tasse, als wäre sie das Zentrum seiner Welt, ehe er die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug und sehr tief durchatmete.

Beinahe zwanzig Jahre schon bin ich dabei und so etwas hätte ich mir nie ausgemalt.

Er war sehr offenkundig tief bestürzt und konnte wohl einfach nicht genau erfassen, was er gesehen hatte, was er behandelt hatte. Vielleicht verleugnete sein Geist auch im ersten Moment einfach, was Wahrheit war, um ihn als natürlichen Schutz etwas zu bewahren vor dem Wahn.

Die Akte wird hoffentlich meinen Kollegen mehr Aufschluss geben.

Nickte er und schien dabei mehr mit sich zu sprechen, ehe er zerstreut zu Kelrath aufblickte und blinzelte, als würde er nun erst bemerken, dass jener noch hier war.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath liess die Münze mit einer geschickten Handbewegung in seiner Tasche verschwinden, trank noch einen Schluck Tee und wandte sich wieder seinem Gastgeber zu.

"Habt Dank."

Wieder wanderte der Blick Richtung Feuer und verweilte dort kurz, wenn auch mehr in den Schatten, die das Feuer im Kamin warf. Dann wanderte sein Blick wieder zu dem Mann.

"Guer Mann, ihr klingt als hättet ihr den Prinz der Dämonen persönlich gesehen. Aber was sollte schon schlimmes in der Akademie geschehen? Der Umgang mit dunkler Magie ist doch zum Glück verboten."

Nach diesen Worten trank er seinen letzten Schluck Tee und ging sich einen weiteren zubereiten, sich vorher vergewissernd, dass der Heiler noch welchen hatte. Er sprach, als er wieder Platz genommen und sich mit der linken durchs Haar gefahren hatte.

"Ich hoffe ihr wart nicht in Gefahr."
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Durgarnkuld

Nachdem sich der Heiler vergewissert hatte, dass Kelrath wohl real war, nickte er beruhigter, wohl sich selbst nun zuredend, dass er nicht verrückt war. Er nahm noch einen großen Schluck Tee, der langsam schon auszukühlen begann, da er sich so viel Zeit nahm für alles, aber wohl war noch genug drinnen in der Tasse, so dass Kelrath unbesorgt sich selbst einen machen konnte. Auf seine ersten Worte schwieg der Heiler länger, ehe er, als Kelrath bereits in der kleinen Küche wohl wieder alles bereitete und nachgoss, antwortete, dabei doch sehr leise, als habe er Angst etwas zu wecken, würde er die Stimme mehr erheben.

Ja, das dachte ich auch. Aber es geschieht mehr zwischen den tiefen der Höllen und dem Nachleben, als ich es hier für möglich gehalten hätte.

Die Stimme brach gen Ende des Satzes fast, so dass es eher ein ersticktes Raunen war.
Als der Nekromant wieder Platz nahm, sah der ältere Mann erst wieder wirklich von seinem Tee auf und blickte in die Augen von Kelrath, war in seinen eigenen doch eine Mischung aus Furcht und Abgeschlagenheit deutlich zu lesen.

Das kann ich nicht sagen, ich glaube es hat viel gekostet jenen Patienten zu versorgen. Mehr, als ich es vielleicht im ersten Moment wahrhaben wollte.

Sprach er doch etwas kryptisch. Auffällig für einen geübten Beobachter zog er dabei die Hände mehr zu sich, als würde er etwas an den Armen verbergen suchen, jetzt wo er sich selbst mehr daran erinnerte, was denn überhaupt vorgefallen war.

Vielleicht ist an den Gerüchten mehr dran, als wir wahrhaben wollen.

Sinnierte er leise.
~ Abi in pace ~

Algarond

Kelrath sass immer noch ruhig da, wenn innerlich etwas ungeduldig und lauschte dem Kerl, während er sich bei ihm vorstellte, wie eine Horde Vampire über ihn herfällt und in Stücke reisst. Die letzten Tage waren seltsam, hatte er doch öfters solche Gedanken. Was die Quelle dafür war, konnte er sich wunderbar vorstellen, sass sie doch angekettet in seinem Kopf oder sonst wo.

"Habt ihr wirklich ein Wesen aus einer anderen Welt gesehen?" hakte Kelrath nach, begleitet von dem Klappern des Löffels in der Tasse.

"Und was hat es euch gekostet wen zu versorgen?" Und welche Gerüchte meint ihr? Müssen wir Bürger uns Sorgen machen? Nun, sprecht doch bitte endlich, auch ich habe Familie und Freunde hier in der Stadt."

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Durgarnkuld

Zum Glück bemerkte der Mann nicht, wie Kelrath ihn gedanklich schon in Fetzen reißen ließ. Sondern schiene her im Gegenteil recht dankbar für die Gesellschaft und sei es nur, dass jemand da war und zuhörte, gleich wie viel Stuss dabei war.
Er nickte wieder sehr sachte.

So etwas ... in der Art, ja.

Er leerte seinen Tee langsam und rieb sich über die Augen.

Sprechen wir nicht weiter davon, guter Mann, sorgt euch nicht. Es wird sich bestimmt doch zum Besten wenden.

Tat er doch alles andere als überzeugend nun kund, vielleicht weil ihm grade bei Kelraths Worten bewusst wurde, was für ein Skandal warten mochte, wenn er zu viel erzählte. Er rieb sich länger über die Unterarme des Hemdes, was zuerst wie eine unwohlige Angewohnheit wirkte, dann jedoch etwas auffällig lange ging, als würde er darunter sich insgeheim kratzen oder etwas befühlen.

Verzeiht, dass ich euch so viele Umstände gemacht habe. Die Tempelheiler haben alles im Griff, ganz sicher.

Nickte er tapfer, aber doch waren seine Worte von Zweifel erfüllt. Er zwang sich sichtlich zu einem Lächeln, ehe er zu seiner Haustüre blickte.

Nun ... ich will nicht unhöflich sein, aber ich denke, dass ich die Akte schnell zu Ende schreiben muss, der Herr, daher wäre ich euch verbunden, wenn ihr uns im Tempel bei Not das nächste mal aufsucht. Ich weiß, dass das keine Art ist, aber ... ich sollte es wohl früher, als später tuen.

Sprach er wieder mehr zu sich, als zu Kelrath direkt.
~ Abi in pace ~

Algarond

Und Kelrath wusste sehr wohl wann Schluss war und erhob sich nickend, nachdem er die Tasse auf dem Tisch abgestellt hatte.

"Nun, dann erholt euch noch gut. Ich habe sowieso noch viel zu tun. Und zum Schneider muss ich auch noch."

Und Kelrath verliess die Wohnung des Heilers und machte sich noch am gleichen Tag auf den Weg nach Dunkelbrunn. Zu Fuss. Der andere Weg war irgendwie verschlossen.
IG inaktiv

Durgarnkuld

Der Heiler verabschiedete sich noch von Kelrath und schloss dann die Türe sorgfältig hinter ihm, schloss sehr gut hörbar zweimal ab und sodann entfernten sich bereits seine Schritte. Was auch immer passiert war, es hatte den erfahrenen Tempeldiener wohl schwer getroffen, was für sich schon etwas sprach.

Als Kelrath den beschwerlichen Fußmarsch antrat, merkte er wohl deutlich, wie angenehm es gewesen war durch die Schatten zu reisen, jene zu beherrschen und ihre Macht zu entfalten, welche den vielen anderen Narren verborgen geblieben war. Mühselig setzte er einen Fuß vor den anderen, war er es sicherlich aus seinem Leben gewohnt, aber zog zu allem Überfluss ein schwerer Regen auf und weichte ihn bei seiner Reise nach Dunkelbrunn völlig durch, machte die Straße matschig und beschwerlich zum Reisen. Monster traf er zum Glück keine, war wohl auch einem stinkenden Goblin das Wetter derzeit schlicht zu elendig, als dass er sich auf die Lauer gelegt hätte für arme Reisende. Ab und an sah Kelrath einen Wagen vorbei rumpeln, wohl beladen mit allerlei Lebensgütern, aber auch vielen Menschen und einigen Wachen. Ob sie fremdländisch waren, konnte er bei den tief gezogenen Kapuzen nicht direkt sagen, wenngleich einige Krummsäbel an den Gürteln trugen, welche sehr abgenutzt wirkten und sicherlich bei einem echten Kampf sich eher als stumpfe Prügel erwiesen, denn gepflegte und hochwertige Waffen.

Doch endlich, nach einer wahrlich höllischen Nacht von Nässe und Trübnis, kam er nach Dunkelbrunn, betrat den Aufzug und konnte sich mit nassen, schweren Schritten, letztlich dem Tempel zuwenden.
Wenn er die unteren Räumlichkeiten von Brann aufsuchen wollen würde, so flatterte bereits der zweifarbige Teufel heran und betrachtete ihn frech aus seinen verschlagenen Augen, ehe er krächzte und wohl seinen Meister herbeirief.
Gemächlichen Schrittes kam das dürre Gestell von Beschwörer aus einem der hinteren Räumlichkeiten auf leisen Sohlen genaht, heute in einer dunkelpurpurnen Robe mit violetten, verschlungenen Symbolen darauf. Er legte die Fingerspitzen aneinander, wobei die langen Fingernägel seiner beiden Zeigefinger grässlich aneinander rieben. Er verzog keine Miene, aber irgendetwas sagte Kelrath, dass es gut war, was sich ereignet hatte. Oder zumindest hatte er den Teufelsmann zufrieden gestellt.

So kehrt ihr zurück, dunkler Bruder. Und erfolgreich, wie ich nicht anders geduldet hätte.

Es war sowohl ein sehr leichtes Lob, wie auch schon beinahe eine Warnung, dass es besser so blieb, als seine liebliche, schmeichelhafte Stimme aus der dünnen Kehle sich ins Freie zwängte.
~ Abi in pace ~

Algarond

So kam Kelrath sichtlich schlecht gelaunt in Dunkelbrunn an und begrüsste die Tempelwachen nur mit einem knappen Nicken, während er, eine Schlammspur hinter sich lassend, sofort zu Brann ging, um diesem seine Ergebnisse mitzuteilen.

Nachdem er dem Imp einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte, wandte er sich an Brann.

"Geduldet? Nun, wenn ihr das meint." So schlug Kelrath seine Kapuze zurück. "Also, ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, nun seid ihr an der Reihe."
IG inaktiv

Durgarnkuld

Der Imps flatterte wild mit den ledrigen Schwingen und streckte Kelrath die gespaltene Zunge kurz raus, ehe er eilig zu seinem Meister zurückkehrte und sich auf der rechten Schulter des dürren Mannes niederließ. Dort blieb er recht ruhig und still, doch fixierten jene kleinen, bösartigen Augen weiterhin den Nekromanten und schienen nur darauf zu warten ihn weiter zu ärgern, wenn sich die Gelegenheit bot.
Branns Mundwinkel zuckten sehr leicht, als Kelrath sprach, als gäbe es in der Tat keinerlei Diskussion darum, wie es um Versagen bei seinen Order stand.
Er nickte aber sachte und schenkte Kelrath ein Lächeln, bei welchem erneut die Zahnlücken der Schneidezähne gut sichtbar wurden. Mit dem langen, gelblichen Fingernagel seiner linken Hand, kratzte er sich ein wenig an der Schläfe, wobei es bedrohlich danach aussah, als würde er den Fetzen von Haut damit durchstecken und blutend zusammensacken. Doch irgendwie hatte er wohl genug Gespür dafür, dass nichts weiter geschah, ehe er sich umwandte und getragenen Schrittes zu einem der Regale aus schwarzen Baumaterial ging, es mochte wie Holz erscheinen, aber konnte genausogut bei dem Mann irgendetwas völlig anderes sein. Mit den schlanken Fingern glitt er über einige Buchrücken, ehe er wohl das rechte fand und mit der Zunge schnalzte, woraufhin der Imp sich flatternd von der Schulter erhob und eilig zu einem blutigen Arbeitstisch mit allerlei obskuren Utensilien flog, welche er daraufhin sehr ordentlich beiseite schaffte. Eigentümlich gebogene Klingen und Drähte, deren Verwendungszweck doch schwerlich zu erraten war, bei der bizarren Form und ihrem seltsam anmutenden Material, war es gewiss jedenfalls kein Metall, welches Kelrath kannte.
Unter dem Wälzer, welchen der Teufelsmann in den Armen hielt, schien seine dürre Gestalt in jener Purpurrobe beinahe zusammenbrechen, doch schaffte er es letztlich ohne Schnaufen und ohne Mühen das alte Buch zu dem Tisch zu bringen und sehr gezielt an der rechten Stelle aufzuschlagen.
Er winkte Kelrath recht beiläufig dazu, als wäre jener nur ein Nebendarsteller in dem Reich des Beschwörers, ehe er mit dem rechten, langen Fingernagel auf die Stelle des Buches deutete, wobei sein Ärmel ein wenig zurückrutschte und darunter sich windende, giftgrüne und leuchtend rote Male für einen Moment entblöste, welche sich umeinander schlangen und wanden, immerfort sich verändert. Doch währte der Anblick wieder nur kurz, ehe er den Ärmel schon wieder darüber streifte, nicht hastig, war es ihm wohl kein direktes Missgeschick gewesen, welches Kelrath beobachtete, aber verhüllte er wohl seine Haut im Allgemeinen lieber oder wollte nicht jedem diesen Anblick gönnen.
Als Kelrath auf die aufgeschlagene Doppelseite des Wälzers blickte, sah er dort drei Wesen abgebildet. Die erste war wohl zweifellos ein sich windender, gequälter Mensch, der am Boden lag und in einem stummen Schrei zu dem aufblickte, was aus seinem Brustkorb quoll. Er war recht detailliert gezeichnet worden, so dass man das schweißnasse, kohleschwarze Haar, das ihm teilweise ins Gesicht hing, zusammen mit dem Ausdruck der ewigen Pein gut nachvollziehen konnte.
Aus seiner Brust schien etwas aufzusteigen, ein sich drehender, wabernder Strudel, welchen der Nekromant wohl als die Andeutung seiner Seele identifizieren mochte. Bemerkenswerter waren jedoch die beiden Wesen, welche sich aus jener Seele hervortaten und formten, sahen sie doch beide sehr so aus wie der Unhold, den Kelrath am Nachthimmel hatte davonfliegen sehen. Der linke sah jedenfalls genau so aus wie der Teufel aus Kelraths Lektüre, Bashomther, der Teufel von unbestimmten Grade an Macht. Der rechte sah beinahe genau so aus, jedoch waren es hier minimale Details, welche wohl irgendwie schlicht anders geraten waren, mochte es ein Horn sein, welches nicht nach oben, sondern nach unten zeigte, einige Stacheln an anderer Stelle, es war schwerlich auszumachen, aber irgendwie spürte Kelrath, dass er damit schon viel gewonnen hatte.
Der Teufelsbeschwörer tippte erst auf den Linken, dann auf den Rechten der beiden Wesenheiten, welche mit ihrem Unterleib aus ein und derselben Seele sich entzweigten und mit uralter Bosheit auf den Leser des Buches starrten.

Hier hätten wir wohl das, was ihr euch ersehnt, dunkler Bruder.

Verkündete Brann mit samtener Stimme, welche irgendwie doch recht amüsiert wirkte, wenngleich kein Unterton dies verraten hätte.

Aus der gepeinigten Seele jenes Mannes, erstiegen dereinst zwei mächtige Teufel. Eine wirklich interessante Geschichte, wie ich anmerken darf. Bashomther war die eine Hälfte, die zweite trägt bis heute keinen Namen unter den Sterblichen. Der Einfachheit halber wird sie häufig von niederen Günstlingen nur "Die Bestie" genannt, aber über derlei unfachmännische Begrifflichkeiten sind wir wohl bei weitem erhaben.

Merkte er spitzzüngig an, wobei das silberne Auge sich auf Kelrath richtete und erneut ihn zu durchbohren schien. Der Nekromant spürte, wie sich in seinem Inneren etwas bei jenem Blick regte, jener angekettete Schatten, der sich direkt bemerkbar machte und ein wenig in seinem Inneren herumstromerte, als wolle er sich jenem Blick entziehen.
Die Mundwinkel von Brann zuckten eine Idee, während das beinahe schwarze Auge weiter auf das Buch starrte.

Beide sind wohl von etwa gleicher Macht und schwer zu beschwören, noch schwieriger an einen Auftrag zu binden, denn gewöhnliche Schutzvorkehrungen und Bannkreise werden meistens von ihrer schieren Präsenz schlicht gebrochen. Wir haben es hier also mit jemandem zu tuen, der sein Fach nur zu gut versteht, wenn er einen der Beiden, vermutlich den Namenlosen, auf diese Existenzebene berufen konnte.

Daraufhin nickte der Mann, als wäre alles bereits getan, was er zu tuen hätte, vielleicht wollte er schlicht es auch so kurz halten wie möglich und wenig Wissen wirklich preis zu geben.
Der rote, blaue Imps hatte sich derweil auf den schweren, abgenutzt wirkenden Arbeitstisch gehockt und war bei dem Anblick der Zwillingsteufel, aufgeschreckt davon geflattert in einen hinteren Teil des Raumes.
~ Abi in pace ~