(x) [Amilcare] Die Seeschlacht vor den Toren Fürstenborns

Started by Cupimis, 17. April 2011, 14:11:29

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Cupimis

Quote from: Amilcare on 06. April 2011, 03:08:16
[Fürstenborn] Seeschlacht nahe der Fürstenstadt

Einige Fischer, aber auch die Besatzung der "Termas Stolz", ein zweimastiges Handelsschiff, scheinen die Gerüchte zu bestätigen, die derzeit vor allem im Hafen kursieren. Nach Augenzeugenberichten, gerade von der Besatzung der "Termas Stolz", soll es zu einer großen Seeschlacht vor den Küsten des Fürstentums gekommen sein. Beteiligt waren wohl vier Kriegsschiffe, die sich, so man den Berichten glauben schenken mag, nicht nur in Aufmachung, Bewaffnung und Größe, die angeblich mehr als nur imposant auf die Matrosen wirkte, glichen, sondern auch allesamt unter gleicher Flagge zu fahren schienen: Ein rotes Ankerkreuz auf schwarzem Grund.

Der Besatzung der "Termas Stolz", die wohl in einiger Entfernung den Kampfschauplatz passierte, jedoch unangetastet oder viel mehr unbeachtet blieb, zur Folge, beschossen wohl drei der Schiffe das Vierte, wobei kein Enterungsversuch unternommen wurde, sondern das Vierte schlussendlich, unterlegen und zusammengeschossen, zu sinken begann.
Näheres scheint man von den Matrosen, aber auch von Fischern, die sich teilweise durch den Vorfall in ihren "Geisterschiffgeschichten" bestätigt sehen, nicht erfahren zu können, denn diese setzten wohl ihre gesamten Bemühungen während des Vorfalls in eine schnelle Flucht.

Offizielle Stellen, so sie befragt wurden von einigen interessierten Bewohnern, scheinen sich zu diesem Thema auszuschweigen.

Robin hatte von wohl von der Seeschlacht gehört und fand das ganze sehr interessant. Sie stromerte ein wenig durch den Hafen und hörte sich ein wenig bei den Seefahrern um, auch wenn es von den offiziellen Stellen keine Angaben gab, wussten jene doch meist mehr. Würden sie ihr etwas davon erzählen? Sie versprach ihnen auch bei ihrem nächsten Freundengrottenbesuch einen Drink auszugeben, so sie sie an der Bar besuchen würden.
Mia Narahla- »Denken ist die Zauberei des Geistes.«
Marielle Morgentau - »Wer Katzen nicht mag, bekommt keine schöne Frau.«
Na'lani Gael'ean - »Frieden findet man nur in den Wäldern.«

Für den Ingenieur ist die Welt eine Spielzeugkiste voller halbfertiger und schlecht ausgestatteter Spielsachen. (Scott Adams)

Amilcare

Viele der Seemänner waren wohl der Ansicht, dass es, Drink hin oder her, nicht gut sei, mit einer Frau über solche Dinge zu reden, denn das brachte Unglück und mochte wohl bei ihrer nächsten Fahrt ihnen eine Seeschlacht bescheren mochte. Nicht wenige jedoch sprachen davon, dass diese Schiffe unter keiner ihnen bekannten Flagge gesegelt waren, aber, was wohl das seltsamste daran schien, sie waren alle unter der gleichen Flagge bzw. Wappen gesegelt, einem roten Ankerkreuz auf schwarzem Segel.
Dann gab es natürlich auch noch jene, die dem ganzen einen mytischen Aspekt aufgrund der nicht nachvollziehbaren Hintergründe der Seeschlacht verpassten. So waren einige Fischer, aber auch einige Seemänner und Matrosen der Ansicht, dass es sich hierbei ganz eindeutig um eine Vision der Besatzung der "Termas Stolz" handeln musste, die ankündigte, dass sie demnächst dem Geisterschiff begegnen würden...und damit stünde ihr Schicksal in Stein gemeißelt fest.
Was jenes Geisterschiff anging, so mochte Robin vielleicht sogar einen Namen aus dem ein oder anderen Seemann oder Fischer herausquetschen, natürlich nur mit Hilfe des Versprechens, tatsächlich einen spendierten Drink in der Grotte zu erhalten:

Joran Harchenbuck, wohl ein Fischer in den besten Jahren, ein recht redefreudiger Kerl, der seine Hütte nahe dem Hafenbecken hatte und jeden Morgen vor Tagesanbruch zum Fischen hinaussegelte, ehe er gen Nachmittag zurückkehrte.

Cupimis

Flagge

Robin kannte dieses Symbol auf der Flagge nicht, nun das war vielleicht kein Wunder war sie doch erst eine kurze Weile im Lande. Sie würde sich erkundigen ob jemand wusste woher jene Stammen welche die Schiffe bereist haben oder ihr sagen konnten wofür dieses Symbol stand. So ihr niemand etwas sagen konnte würde sie wohl oder übel einmal den Weg in eine Bibliothek wagen, ihre Neugierde war gepackt und sie wollte gern wissen was es damit auf sich hatte.

Zwei Schiffe einer Art

Verwundert stutzte sie auf als man ihr erzählte das zwei Schiffe welche unter gleicher Flagge segelten sich gegenseitig angriffen. Das war doch sicher nicht normal? Sie erkundigte sich weitergehend ob jemand sich auf diesen Umstand einen Reim machen konnte. Gab es denn überlebende? Wurde ein Schiff versenkt? Eilte jemand den Schiffen zur Hilfe oder hatte man das ganze nicht weiter beachtet?

Termas Stolz

Robin hatte nicht viel Ahnung was die Schiffe im Hafen betraf oder welche sich auf den Meeren befanden. Sie fragte einfach direkt was man über das Schiff "Termas Stolz" wusste und was es mit dem Schiff auf sich hatte. War es ein Handelsschiff? Unter wessen Flagge segelte es? Wer war wohl der Kapitän?

Geisterschiff

Geisterschiffe? Das war doch sicherlich ein Märchen oder glaubte man wirklich an solch einen Kinderkram? Fand sie denn darüber noch mehr heraus als schlicht weg den Namen von Joran? Gab es denn Legenden über solche Schiffe die im Hafen Fürstenborns kursierten oder richtige, wahrliche Sichtungen?

Joran Harchenbuck

Den guten Joran würde Robin ebenfalls aufsuchen und sich bei ihm erkundigen ob er ihr nochmal erzählen konnte was er gesehen hatte. Besonders bat sie ihn darum ihn zu sagen wie genau das Symbol auf dem pechschwarzen Segel ausgesehen habe. Ebenso interessierte es sie was er über dieses Geisterschiff noch wusste, hatte er vielleicht einen Blick auf dessen Besetzung werfen können?
Mia Narahla- »Denken ist die Zauberei des Geistes.«
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Für den Ingenieur ist die Welt eine Spielzeugkiste voller halbfertiger und schlecht ausgestatteter Spielsachen. (Scott Adams)

Amilcare

Flagge

Doch Robin würde bald feststellen, dass nicht nur das Überleben auf der Straße teilweise eine Qual und harte Arbeit sein konnte, auch ein Gelehrter, der sich in der Bibliothek Informationen bezüglich eines Themas beschaffen wollte, hatte dahingehend wohl eine lange und durchaus langweilige Ausbildung hinter sich, wie er das tun musste. Schlichtweg drauf los suchen war bei diesem Thema weniger produktiv, wie sie nach einigen auf den ersten Blick vielversprechenden, dann jedoch eher enttäuschenden Titeln, die sie aus einer der vielen Bibliotheken kramte, feststellen würde.
Allein in "Legenden der seldarischen See", einem äußerst patriotischem Werk eines gewissen Karus Morgenmantel, der seine Berichte über teilweise historische Seeschlachten sehr blumig formulierte und auch in jener Art und Weise, dass dem Leser durchaus auffallen konnte, dass Seldaria bereits seit vielen Jahrhunderten die Weltmeere beherrschen musste, fand Robin wohl einige Informationen in einem eigens erstellten Kapitel über Geisterschiffsichtungen. Doch hier war schlichtweg alles vertreten, von heimischen Kulten beeinflusste Sichtweisen über rankenartige Gewächse, die sich zum Teil in riesiger Zahl, zum teil in riesiger Größe über das Meer bewegten und ahnungslose Handelsschiffe dahingehend angriffen, dass sie diese in kürzester Zeit überwuchten, bis hin zu den typischen 'schwarzen Schiffen', mit löchrigen Segeln und ohne Wappen, manchmal der typischen Totenkopfflagge. Jene Schiffe hinterließen jedoch meist keine Zeugen, jenen seltsamen Zeugenberichten zur Folge, weswegen natürlich schnell die Frage aufkam, woher dieses Wissen dann stammen konnte.

Zwei Schiffe

Es waren tatsächlich, den Gerüchten zur Folge, nicht nur zwei Schiffe gewesen, sondern ganze vier. Dabei hatten wohl drei das Feuer auf das vierte eröffnet. Den Gerüchten, die dem Bericht der Besatzung der "Termas Stolz" entsprangen, wurde auch keinerlei Enterversuch von einer der beiden sich gleichenden Parteien unternommen. Was Hilfe oder ähnliches anging, so hatte keiner der typisch abergläubischen Seefahrer dort irgendetwas unternommen, war man doch eher heilfroh, aus der Auseinandersetzung zwischen vier, wie es scheint, schwerst bewaffneten und hochmodernen Kriegsschiffen entkommen zu sein. Ohnehin wollte man sich in solch fremde Angelegenheiten nicht einmischen, denn das konnte nur Ärger bedeuten, und selbst jene dachten so, die das ganze für keine Geistererscheinung hielten.
Über Überlebende war schlicht nichts bekannt und selbst wenn es jene gegeben hatte, wären diese doch, der kundigen Meinung einiger Seefahrer zur Folge, wohl eher ertrunken, so weitab vom Land. Natürlich gab es immer wieder Fälle, in denen Seemänner, so sie überhaupt schwimmen konnten (was, überraschenderweise, bei vielen nicht der Fall war), an Land strandeten, doch auch hier wusste niemand etwas über Gerettete oder Gestrandete aus diesem Kampf.
Dass das vierte Schiff, das wohl von den drei anderen angegriffen worden war, mittlerweile wohl auf dem Meeresgrund lag, daran schienen die meisten kaum zu zweifeln. Wenn es zu keinen Enterungsversuchen kam, was hier der Fall gewesen war, so war es durchaus wahrscheinlich, dass das vierte Schiff nicht mehr über die Wellen des Meeres fahren würde.

Termas Stolz

Die "Termas Stolz" war ein zweimastiges Handelsschiff, durchaus prachtvoll auf ihre Art und Weise, doch mit großen Kriegsschiffen, die ja bekanntlich nicht im Hafen Fürstenborns anlegen konnten, keinesfalls zu vergleichen. Sie war wohl nur leicht bewaffnet und segelte unter der Flagge eines perseponischen Handelshauses. Hauptsächlich schiffte sie wohl Gerätschaften aus selbigem Reich ein, und kam ihrerseits mit medizinischen Vorräten, Lebensmitteln und teilweise auch Keramik und Schmuck in den Heimathafen zurück. Jenes perseponische Handelshaus schien nicht allzu groß, oder zumindest nicht besonders bekannt, außer natürlich man bewegte sich in den Kreisen, in denen der Handel mit Gerätschaften und Gewürzen in nicht allzu großem Maße eine Rolle spielte. Der Kapitän war wohl ein alter, meist recht grimmiger und nur auf seinem Schiff nächtigender Seebär mit Namen Hragur Gumhold.
Die "Termas Stolz" war wohl nun den letzten Tag im Hafen von Fürstenborn, wollte man doch schon am darauffolgenden im Morgengrauen aufbrechen...

Geisterschiff

Nun, genau wie es bei Götter- und Dämonenerscheinungen und Begegnungen mit anderen 'Arten' der Fall war, so schienen auch Geisterschiffe immer wieder ein Thema in fast jeder Hafenstadt, Fürstenborn war dort wohl keine Ausnahme. Es gab vielerlei Erzählungen, manche alt, manche erst aus jüngerer Vergangenheit. Viele berichteten oft von Schiffen, die andere überfielen und nichts übrig ließen, wobei natürlich oftmals sicherlich auch Piraten ein Grund hier für waren. Aber auch der typisch aufkommende Nebel in Verbindung mit dem Erscheinen eines Geisterschiffes, ein Sturm oder das fehlen jeglichen Windes wurden oft genannt, ebenso natürlich, dass fast jedes Geisterschiff schwarz war und meist über so löchrige Segel verfügte, dass es mit weltlichen Mitteln wohl kaum vorwärts kommen könnte.
Da die unteren Schichten und Seemänner insbesondere stets den Naturgewalten ausgesetzt waren und Götter oftmals fern scheinen (auch wenn sicherlich kräftig zu jedem, der auch nur ansatzweise helfen kann, gebetet wird), ist es kein Wunder, dass der Aberglaube bei jenen Menschen stark verwurzelt ist. Sehr viele, so würde Robin erkennen, glaubten tatsächlich an jene nicht greifbaren Kräfte, wozu auch, neben Seeungeheuern, Sirenen und anderen Sagengestalten, Geisterschiffe gehörten.
Allgemein waren es jedoch viel zu viele, um tatsächlich jeden Namen abzugrasen, der irgendwie in Verbindung mit einer Sichtung oder auch nur Erzählung über ein Geisterschiff stand. Jedoch, es gab natürlich einen eindeutigen Unterschied, der jenen offenbar wurde, die nicht allzu abergläubisch waren: Die vier Schiffe, die in diesen Vorfall verwickelt waren, segelten nicht unter der Totenkopfflagge, noch hatten die Matrosen der "Termas Stolz" von löchrigen Segeln berichtet.

Joran Harchenbuck

Joran war ein einfacher Fischer, der wie viele andere durchaus dem Aberglauben anhing. Er bestritt seinen kargen Lebensunterhalt und den seiner Frau mit einfacher Fischerei in einem nicht allzu hochseetauglichen Fischerboot und war natürlich für allerlei Seemansgarn stets zu haben, wenn er es erzählen konnte. So würde es ihm auch nichts aus machen, seine Geschichte einem weiteren Neugierigen, die, wir er meinte, in diesen Tagen scheinbar reges Interesse an seinen Erfahrungsberichten hatten, erzählen:

Quote"Da bin ich also mit der ollen Hrunna rausgefahr'n. Nein, das is' nich' mein Weib, das is' mein Boot! Nu, ich bin also mit der rausgefahr'n, zu meiner Lieblingsstelle, nich', und werf dann so ganz in Gedanken meine Netze aus, als da plötzlich Nebel aufkommt! Verflucht, dacht' ich mir, der olle Berich hat dich gewarnt gehabt und du musstest trotzdem noch rausfahr'n! Na, ich dann so schnell wie's ging die Netze eingeholt und wollt' mich davon machen, heim zu meiner Menna. Da seh' ich doch plötzlich so'n Ding aus'm Nebel auftauchen! Ganz groß war's, sah aus wie 'nen mächtiger Dreimaster, vielleicht gar 'nen Viermaster, wenn's sowas überhaupt gibt, nich'? Ganz schwarz war das Ding, mit den Segeln, und so'n komisches Kreuz war drauf! Nein, nich' auf'm Schiff, auf'm Segel! Da dacht' ich mir, ihr guten Götter, da holt mich das schwarze Geisterschiff. Ich also, sitz da in meinem Boot und kein Wind in Sicht, hab' schon die olle Mehresschlampe verflucht, dass sie mich nu' holt! Na, und was macht das Ding dann? Lässt den Anker raus... Ich dann natürlich, kaum dass 'ne Brise aufkam, mich davon gemacht, so schnell's ging!

Joran beschrieb als Wappen auf den Segeln eindeutig ein rotes Kreuz, was genau dies für ein Kreuz war, sprich, welche genaue Form, vermochte der Fischer nicht wirklich zu sagen, immerhin, Heraldik schien nicht sein Spezialgebiet. Auch hatte er, bei all der Panik, kaum einen Blick auf die Besatzung werfen können, zum einen war sein Schiff zu klein, um über die Reling des großen Schiffes zu blicken, zum anderen war er einfach zu weit entfernt gewesen.

Cupimis

Und ehe Robin weiter forschen würde, suchte sie jemanden auf der mehr von der Schifffahrt verstand als sie selbst. Irgendwie kam ihr das ganze doch seltsam vor - vielleicht hatte es etwas zu bedeuten, vielleicht aber auch nicht.
Mia Narahla- »Denken ist die Zauberei des Geistes.«
Marielle Morgentau - »Wer Katzen nicht mag, bekommt keine schöne Frau.«
Na'lani Gael'ean - »Frieden findet man nur in den Wäldern.«

Für den Ingenieur ist die Welt eine Spielzeugkiste voller halbfertiger und schlecht ausgestatteter Spielsachen. (Scott Adams)